Privat und beruflich in Frankfurt gelandet, suchte ich in der Nähe nach Gleichgesinnten. Darmstadt liegt gerade ein halbes Autostündchen südlich - ohne aufgeplatzte Autobahnbeläge oder Tempolimits. Dort traf ich mit dem SF-Treff Darmstadt auf eine illustre Gruppe von Menschen, die das ganze Spektrum des Fandoms abzudecken schien. Kino- und TV-Serien-Fans, Leser anspruchsvoller wie schlichterer Elaborate, Sammler, Bastler und Media-Freaks. Con-Besucher, Monologisierer, Fans deftiger Bolognese-Schnitzel oder des stillen Wassers. Einige waren sehr aktiv, manche hatten breite, wieder andere recht eingeschränkte Interessen. Und so war es durchaus möglich, Gemeinsamkeiten zu finden. Über ein Viertel Jahrhundert allerdings blieb nicht viel konstant. Viele, doch nicht alle veränderten sich. Es menschelte, fluktuierte und viele haben aufgegeben oder ignorieren diesen SF-Treff inzwischen.

Regelmäßig am ersten Samstag im Monat findet noch immer dieser SF-Treff statt, auch wenn das böse Wort (in meinen Ohren) Dinner, noch immer nicht ausgerottet ist. Die Kino-Dienstage kenne ich nur vom Hörensagen, meistens traff man sich, als ich noch letzte Überstunden schob.

Jährlich organisiert oder unterstützt die Darmstädter Szene den Buchmessekonvent in Dreieich-Sprendlingen. Dies ist ein Eintages-Con, der parallel zur „großen" Frankfurter Buchmesse stattfindet, und Klein-Verlagen, Nachwuchsautoren und auch einem etabierten Kreis üblicher Verdächtiger ein Forum bietet. Schwerpunkt allerdings ist aus historisch gewachsenen Gründen eher Fantasy und Horror. Die klassische SF spielt dort eher eine untergeordnete Rolle. Die Organisatoren legen allerdings Wert auf die Feststellung, es läge nicht an der Orga, sondern am Mangel an Autoren und Verlagen, die die Fahne der SF hochhalten. Höhepunkt des BuCons war die Verleihung des undotierten Deutschen Fantastik Preises DFSP in diversen Kategorien. Doch auch diese Preisverleihung ist weitergezogen.

Weitere Fandom-Gewächse waren KleinCons wie der Starport Darmstadt, WinzConz wie Juris Night und EgoCons wie der Old Rocketman zum 50. Geburtstag eines szenebekannten rasenden Reporters.

Um das Jahr 2000 spannen inige Modellbauer die Idee, eine kleine Modellbauausstellung zu organisieren. Im Hinterzimmer der längst nicht mehr existierenden Gaststädte Stadt Budapest startete so eine Erfolgsgeschichte, die an prominenterer Stelle platziert werden soll.

Wie immer links die Links.